Architektur

Basierend auf dem gewonnenen Wettbewerb entwickelte HOLODECK architects eine städtebauliche Neuinterpretation und Nachverdichtung des historisch gewachsenen, innerstädtischen Gewerbestandortes Breitensee.

Die Transformation von einer reinen Produktionsstätte in Richtung durchmischter Nutzung, beginnend bei Fertigungsunternehmen über Softwaredienstleister bis zu Kreativen Medien und Berichterstatter, stellt eine strukturelle Herausforderung für die Architektur dar und erfordert eine spezifische Herangehensweise.

Die Neuinterpretation des Gewerbehofes resultiert im Wirtschaftspark Breitensee. An diesem verdichteten Standort werden auf diversen Bestands- und Neubauflächen (~ 25.000 m2)  einschließlich Tiefgaragenanbindung neben Gewerbe- und Büroflächen großzügige Kommunikationsbereiche und variantenreiche Freibereiche geboten.

Ziel ist es durch die Implementierung des neuen Baukörpers eine Stärkung und Zusammenführung des heterogenen Bestandes zu erreichen.

Das Thema der Schleppkurve fließt entwurfsgenerierend ein, um den Baukörper sowie die Freiflächen thematisch bezogen zu entwickeln. Unter dem Aspekt der Nachverdichtung wird die optimale Versorgung der bestehenden und neuen Einheiten angestrebt. Die Brücke (eigene Büroeinheit) verbindet bewusst Altbau und Neubau und setzt sich in der Aufstockung des Gründerzeitgewerbetraktes fort, welcher den Abschluss des Baukörpers in der Goldschlagstrasse darstellt.

Ein wesentliches Augenmerk wird der Schaffung einer spezifischen Loftatmosphäre mit größtmöglicher Raumhöhe und beidseitiger Belichtung gewidmet. Die Materialwahl und Verarbeitung folgt dem handwerklichen Zugang um hier den Zusammenhang zur historischen Produktionsstätte abzubilden und in diesem Objekt eine ortsspezifische Atmosphäre zu erreichen. Selbiges gilt auch für die Ausbildung der Büros und Arbeitsstätten im Sinne eines Neuzitates der klassischen 'Produktionsloft'. Die Leitungsführungen der Haustechnik werden somit bewusst sichtbar gehalten.

Die Gebäudeentwicklung folgt der 'Lowtec' Architekturhaltung mit hochwertigen Systemkomponenten und langlebigen Materialien. Das Gebäude weist eine nachhaltige Konzeption in der Materialauswahl und Adaptierbarkeit sowie in der hohen Flexibilität im Flächenmanagement aus. Wesentlich dafür  ist die Konzeption einer hochwertigen Leichtbaufassade. Diese wird zum nordseitigen, ungefähr 70m langen Wohnbau kleingliedrig und gleichmäßig definiert. Zum Gewerbehof orientiert, erfolgt ein Wechsel der Fassadenrythmik als Reaktion auf den heterogenen gegenüberliegenden Bestand, bezogen auf Proportion und Elementbelegung.